Die Fußstapfen meines Bruders sollten sich auf meinem weiteren Lebensweg für genauso vorteilhaft wie auch lästig erweisen, da ich auch auf die gleiche Schule wie er ging, was manch ein Lehrer mit dem Kommentar „Aha der kleine Kenner“ Quittierte.

Nun gut auch diese Herausforderung meisterte ich dann in den folgenden 10 Jahren mit Bravur, in dem ich dann einfach schlimmer wie mein Bruder war und zufrieden mit meiner Leistung des Rebellendaseins und dem Hauptschulabschluss in der Tasche die 10 Klasse der Freien Waldorfschule Wahlwies  verlies.

Nun stellte sich für mich die Frage welche neuen Abenteuer auf mich warten würden, könnte und wollte ich weiter meinem Bruder nacheifern? oder lieber auf eigenen Füßen stehen? doch da kam mir der Zufall zu Hilfe… Da mein Bruder eine Holzstaub Allergie hatte und nicht die Lehre als Schreiner machen konnte, ergriff ich meine Chance und machte meine Schreiner lehre in der Schreinerei des Pestalozzi Kinderdorfes.

Allmählich kam mir der verdacht das ich dieses Wahlwies nie wieder verlassen werde, was sich aber Gott sei dank nach der Lehre als Irrtum herausstellte.

Nach meiner Ausbildung musste ich meinen Zivildienst antreten und bekam eine Zivistelle auf der Burg Wildenstein im Donautal was meine Freude an Mittelalterfesten und alten Burgen die ich vorher schon hatte um einiges verstärkte und so hat mich dann auch das Mittelalter Virus voll erwischt. In den Jahren nach meinem Dienst veranstalltete ich zwei Mittelalterfeste mit Freunden, die mehr oder weniger erfolgreich wurden…

Nach meinem Zivildienst arbeitete ich in Rielasingen bei einer Schreinerei H…. was sich als totaler Flop herausstellte, da außer den sehr guten Kollegen und der schönen Arbeit, die Bezahlung und insbesondere die Zahlungsmoral meines damaligen Chefs sehr schlecht war. Als die Firma dann auch noch Insolvenz anmelden musste und wir alle unseren Job verloren, fehlten uns allen dann schon mehrere Monatslöhne.

Mal davon abgesehen das ich schon 2 Jahre eine eigene Wohnung hatte und mir ein Auto gekauft habe war das ein echtes Desaster, da ich ja jeden Tag arbeiten gegangen bin und dafür jetzt auch noch sehr viele Schulden hatte.

Nach der Schreinerei H….. war ich kurze Zeit arbeitslos, hielt mich irgendwie über Wasser.  Kurz darauf bekam ich eine Stelle beim Möbelhaus Neun in Konstanz. Dies sollte aber auch nur eine kurze Episode meines Lebens werden, da das Möbelhaus ziemlich genau nach einem Jahr geschlossen hat und ich wieder auf der Strasse stand.

Jetzt hatte ich aber die Schnauze voll ein Angestellter zu sein und machte mich kurzerhand mit einer Ich AG Selbstständig was ich dann auch 3 Jahre durchgehalten habe. Es lief eher schlecht als recht und so entschied ich mich dann bei der Firma M-Plus Umzüge in Konstanz zu arbeiten, bei denen ich schon 2 Jahre als Subunternehmer arbeiten konnte was ich dann auch 3 Jahre sehr gerne gemacht habe. Dennoch war es für mich an der Zeit etwas anderes zu tun, wenn man 3 Jahre seines Lebens, den Hausrat anderer Menschen umher zieht, geht das in die Knochen. So habe ich mich bei meiner jetzigen Arbeitsstelle beworben.

Jetzige Arbeitstelle: Wohnform Konstanz :-))))